Purtzl sah meinen fragenden Gesichtsausdruck. „Ich besuche dich, damit du aus diesen Notizen eine richtige Geschichte machst“, lächelte er. „Ich werde dir alles, erzählen, was ich darüber weiß, und dann hast du genug Bausteine für die Geschichte.“

Das freute mich besonders, denn seine Zauberstimme macht jede Erzählung so lebendig, als wäre man selbst ein Teil von ihr. Und schwungvoll legte Purtzl los:

 

Michael und die stille Heimoma

„Ja, Vollgas“, tönt es durch den sonst so ruhigen Garten eines Ortes, an dem alte Menschen gemeinsam den Abend ihres Lebens verbringen. Liebe Menschen, die lächeln, geduldig schauen oder auch in weite Ferne blicken.

Das „Vollgas“ kommt von einem Jungen mit dem Namen Michael. Michael fegt wie der Wind mit seinem Skateboard über die Wege des schönen Gartens zwischen blühenden Bäumen und Sträuchern hindurch.

Schon seit einiger Zeit nimmt er den Weg am Altersheim vorbei und irgendwann entdeckte er dabei eine Idee in seinem Herzen: ‚Ich möchte den Omas und Opas dort meine Kunststücke zeigen.’

Im Garten sitzen gerade Willibald und Eleonore und beobachten das laute Treiben des Jungen. Willibald hält die Hand von Eleonore und staunt: „Schau nur, wie geschickt der Bub ist, Eleonore.“ Eleonore blinzelt kurz und starrt weiter ins Nichts. Es scheint so, als ginge das Geschehen gleichgültig an ihr vorüber. Doch ihr Blick ist auf einen in voller Blüte stehenden Fliederbusch gerichtet, der sie in seinen Bann gezogen hat.

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