In Acamis, Stadt in Thahotoma

He Pepe!“, rüttle ich mich selbst wach. – Ich lehne am Stehpult im Denksalon und wäre beinahe eingenickt, dabei ist es taghell. Durch die offene Türe zum großen Marmorbalkon höre ich Stimmen heraufsäuseln, die mich hinauslocken. Schläfrig schaue ich vom Balkon hinunter auf den Vierten Platz von Acamis. Fast alle Sitze in den Lauschhütten sind bereits belegt. Diese mit Leinen bespannten, hölzernen Gerüste dienen als Schutz für die Kindermenschen bei schlechtem Wetter. So kann man gemütlich den Geschichten der Erzähler lauschen, ohne nass zu werden. Der Regen – so muss man wissen – kann auf Thahotoma urplötzlich beginnen, aber ebenso schnell wieder vergehen. Der Vierte Platz hat auch den Namen Geschichtenerzählplatz, und bei besonderen Anlässen wird, so wie an diesem Tag auch, eine zusätzlich kleine Bühne, genau unter dem Marmorbalkon aufgebaut. Hinter der Plattform befindet sich die große, kunstvoll mit Schnitzereien verzierte Eingangstüre. Es ist das Haus von Jacques dem Wanderer, auch Geschichtenerzähler und Myzelienmeister. Jacques hat schon sein ganzes Leben hier in Thahotoma, unserer fliegenden Heimat, verbracht. Die Erde bereist er nur hin und wieder, wenn er von Purtzl gerufen wird. Vor einiger Zeit brachte mir einer seiner geheimnisvollen Myzelienkolosse eine typische Jacques-Nachricht:

„Denkzettel, Notizen, Afrika, Riesenpilz.
‚Echt wichtig’!!!
Komme sicher zum Geschichtentag!
Stelle dich hochoffiziell als Schreiberling und Bibliotheksmeister vor.
Schreibzeug nicht vergessen, mein Freund, bringe Arbeit für dich mit!“

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