Purtzl lachte glücklich auf und erklärte mir voll Freude, dass er diese Amsel unbedingt kennenlernen möchte. Wir folgten ihr, gut getarnt und unsichtbar in unseren Luftmännchen, eilig nach. Schon bald ließ sie sich in einem Haselbusch nahe dem Kinderspielplatz nieder. Sie begann, ein Lied zu zwitschern, das aber traurig klang. Purtzl wollte schon zu ihr fliegen und sich zeigen. Denn ihr müsst wissen, für Purtzl gibt es nichts Traurigeres als traurige Lebewesen.

Doch da entdeckten wir ein Mädchen, das mutterseelenallein auf einer Wippschaukel saß und ebenfalls vor sich hin summte und sang, jedoch durchaus fröhlich. Es schien ihr auch nichts auszumachen, alleine zu wippen. Jedes Mal, wenn sich das Mädchen vom Boden abstieß, sang es ein hohes „La“, wenn sie wieder auf den Boden kam, ein tiefes „La“. Es lachte und sah dabei in den Himmel. Plötzlich unterbrach das Mädchen ihren Singsang und lauschte dem Gezwitscher der Amsel, die jedoch im selben Augenblick in ihrem Lied innehielt. Dieses Spiel wiederholte sich einige Male.

Gespannt warteten wir nun ab, was jetzt wohl geschehen werde. Plötzlich rief das Mädchen zum Busch hinüber: „Hallo Amselvogel, warum singst du ein so trauriges Lied?“ Die Amsel flog aus dem Haselbusch heraus und klagte: „Weil ich weiß bin und nur so wenig schwarz.“

„Also mir gefällt dein Federkleid, ich finde es außergewöhnlich schön“, sagte das Mädchen freundlich. Wunderbarerweise schienen sich die beiden zu verstehen. Etwas verlegen drehte die Amsel ihren Kopf hin und her und erzählte dem Mädchen, dass es in ihrer Sprache keinen Namen für eine weiße Amsel wie sie gebe. Daher könne sie von den anderen Amseln nicht gerufen werden.

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